Warum haben Sie sich für die Fotografie entschieden?
Ich war 30 Jahre lang Regisseur für Lehrfilme und liebe daher Bilder in Bewegung, aber das Foto war für mich seit jeher eine einfachere und emotionalere Art, das Leben im Alltag zu begreifen...
Und es existiert eine größere Dauerhaftigkeit des Bildträgers: es ist angenehm auch heute noch vergangene Emotionen auf Schwarz-weiß-Negativen oder Dias wiederzuentdecken...
Was ist Ihre Inspirationsquelle?
Die Straße und Straßenkunst. Seit 1977 gehe ich immer mit einer Fotokamera in meiner Tasche spazieren und das Spektakel der Straße ist schier unerschöpflich: es reicht zu flanieren.
Was macht Ihre Fotografie einzigartig?
Seit 10 Jahren mache ich quadratische Fotos: das natürlich ideal für Instagram, aber auch um Mosaiken von quadratischen Bildern zu einer bestimmten Thematik zu schaffen, die auf einen Blick hunderte von Fotos bieten, die den Betrachter ansprechen...
Was ist der Schaffenskontext Ihrer neuen Serien?
Nach den Mosaiken über die Kunst, den Film, Comics, Zeichentrick, Musik und Literatur, möchte ich ein Mosaik zur „Geschichte der Welt“ beginnen und ein anderes zur „Fotografie“!
Können Sie uns eine interessante Anekdote erzählen?
Auf meinem ersten Kontaktbogen 1977: Andy Warhol, der sein Buch „Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B“ in der Impasse des Bourdonnais signiert und etwas weiter auf demselben Kontaktbogen Nico und Philippe Garrel... bessere Inspirationsquellen als Pop-Art, Musik und Film sind schwer vorstellbar...
Das Bild, das Sie gerne gemacht hätten?
Im Lauf meiner Pariser Spaziergänge laufe ich am liebsten ohne konkretes Ziel und entdecke auf den Wänden die neuen Kreationen der Street-Art-Künstler, immer jünger, immer zahlreicher. Und dabei innerhalb einer 50tel Sekunde die vor diesen vergänglichen Werken, die sie nicht einmal ansehen, vorübereilen...
Welche sind Ihre neuesten Preise / Auszeichnungen / Awards?
Keine, ich bin nicht in der Stimmung für so etwas.
Welche sind Ihre nächsten Projekte?
An der Ausstellung „Gainsbourg et caetera“ zum 30. Todestag von Gainsbourg mit einem Mosaik aus 36 Bildern teilnehmen (Galerie One Toutou Marché Dauphine Puces de Saint Ouen)…
Ein viertes Buch über Street-Art für Oktober „Paris (vu par le) Street Art“ („Paris (durch die Augen der) Street-Art“), das die Geschichte von Paris anhand von Werken vor Ort erzählt, die auf historische Ereignisse, Schriftsteller, Maler, Filme etc. verweisen – volles Programm!
Wie lautet Ihr Motto?
Der Ausspruch von Victor Hugo: „Herumirren ist menschlich, flanieren ist pariserisch.“
Haben Sie einen Favoriten bei den YK-Bildern?
Man Ray, Noire Et Blanche, 1926, of course!