Warum haben Sie sich für die Fotografie entschieden?
Als ich ernsthaft begonnen habe mich im Rahmen eines Fotokurses 2001 mit Fotografie zu beschäftigen, war es Liebe auf den ersten Blick. Vor Ort sein, mit den Menschen sprechen, neue Landschaften entdecken, das war genau das, was ich wollte, ich fühlte mich nicht nur auf intellektueller Ebene angeregt, sondern auch körperlich und emotional.
Ihre Inspirationsquelle?
Ich fühle mich sehr von Landschaftsfotografen beeinflusst, die das fragile Gleichgewicht zwischen Ästhetik, dem schwierigen Thema und den emotionalen Auswirkungen beherrschen; hier wären der Amerikaner Robert Adams oder die Niederländerin Awoiksa van der Molen zu nennen. Der Collage-Künstler Robert Rauschenberg oder auch experimentierfreudige Künstler wie Wolfgang Tillmanns sind eine wichtige Inspirationsquelle für mich.
Was macht Ihre Fotografien so einzigartig?
Ich suche sowohl die Einmaligkeit, wie auch einen individuellen Ausdruck in meinen Werken. Ich liebe es Intensität in meiner Arbeit erscheinen zu lassen, mit der ich hoffe den Betrachter auf emotionale Weise zu berühren.
Wie lautet der Entstehungskontext Ihrer neuen Serie?
Seit einer gewissen Zeit suche ich nach einer körperlichen und taktilen Einbeziehung in meine Arbeit. Die Fotografie stellt ein rätselhaftes, aber auch hypnotisierendes Gleichgewicht zwischen Distanz und Nähe dar, das ich versuche in Frage zu stellen. Ich versuche mich dem Ganzen ein wenig mehr zu nähern, indem ich auf meine Fotografien zeichne. Dabei handelt es sich um einen sehr persönlichen Prozess. Ich versuche auch einen Teil dieses bezaubernden Wunders am Leben zu erhalten indem ich ihn fotografiere und anschließend die Zeichnung drucke. Das ist es, was meine neue Serie zu entwickeln versucht, die Distanz und die Nähe im fotografischen Ausdruck zu vermitteln.
Welche Anekdote möchten Sie mit uns teilen?
Fotografie und Kunst sind nicht unbedingt einfach. Ich hatte nach meinem Kunstdiplom in Schottland 2006 viel Erfolg. Aber anschließend hat mich eine Depression heimgesucht, sodass ich zwischen 2007 und 2010 kein einziges Foto gemacht habe. Die Rückkehr zur Arbeit mit Bildern war sehr hart, aber ich schätze nach wie vor, was ich tue, jedoch etwas weiter gefasst.
Welches Foto hätten Sie gerne gemacht?
Die Fotografien von Robert Frank, im Bildband The Americans, der das erste Mal 1958 veröffentlicht wurde, sind für mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ich denke nicht, dass dieses
Niveau zuvor jemals erreicht worden ist und dass es seitdem oft gesucht wird, denke ich zumindest manchmal.
Welche Preise, Auszeichnungen und Ehrungen haben Sie in letzter Zeit erhalten?
Robert Adams, der berühmte amerikanische Landschaftsfotograf, hat 2018 zwei meiner Bilder für eine überaus exklusive Gruppenausstellung in Oregon (USA) ausgewählt. Das war eine große Ehre für mich, Robert Adams ist einer meiner Helden.
Welche sind Ihre nächsten Projekte?
Ich zeichne von Fotos ausgehend, aber ich schreibe und zeichne auch frei. Ich hoffe, dass ich noch mehr große Ausstellungen haben werde, wo ich meine unterschiedlichen Arbeiten teilen kann.
Haben Sie einen Liebling bei YK?
YK hat jede Menge wunderbare Werke in seiner Kollektion zu bieten, aber um nur einige auszuwählen: ich liebe die Meereslandschaften von Po Chen.