Blickwinkel eines Architekten
By Laurent Dequick
Laurent Dequick, von Beruf Architekt und Fotograf, führt uns zur Entdeckung von raffinierten Lichtspielen, faszinierenden Perspektiven, verborgenen Konstruktionslinien und ungewöhnlichen Details, die alle im Dienste der Ästhetik eines Bauwerks stehen.
JEDES MONUMENT HAT SEINE EIGENE GESCHICHTE
EIN EINZIGARTIGER BLICK AUF BERÜHMTE MONUMENTE VON EINEM ARCHITEKTURLIEBHABER
We delen de blik van Laurent Dequick ook om ons gemeenschappelijk erfgoed door een nieuwe, moderne bril te leren zien. Historische bronnen, reverse engineering, tekentablets en Photoshop: in dit opmerkelijk project verenigen ze respect voor erfgoed met moderniteit. Fotografie is klaar voor een nieuwe dimensie.
Académie, Paris
Notre dame, Paris
Seit ihrer Gründung 1635 hat die Académie Française nur eine einzige Funktion: über die französische Sprache wachen und sie perfektionieren. Das Wörterbuch der Académie Française wird unter der Aufsicht der 40 Unsterblichen (den auf Lebenszeit gewählten Mitgliedern) herausgegeben und ist seit Jahrhunderten eine natürliche Autorität im Bereich der Linguistik.
Die Kathedrale wurde nach den Regeln des Goldenen Schnitts errichtet. Wenn die Höhe der Fassade durch ihre Breite geteilt wird, erhält man ungefähr den Goldenen Schnitt. Es finden sich außerdem Goldene Rechtecke in den Türrahmen, außer der mittigen Tür, bis zur zweiten Etage, zwischen dem Hauptfenster und den beiden Türmen.
Triumphbogen, Paris
Théâtre des célestins
Napoleon I., der dieses Monument in Auftrag gab, sah dieses Bauwerk ursprünglich als Eingang zu einer Allee, die den Louvre und die Bastille verbinden sollte.
Heute verbindet der Place de l'Etoile nicht weniger als zwölf geradlinige Alleen.
Das Théâtre des Célestins war ursprünglich ein Kloster, das 1792 in ein Theater umgewandelt wurde. Seit seiner Erbauung im 15. Jahrhundert ist das Gebäude immer wieder beschädigt worden, z. b. durch 5 Brände.
Arcades du Cinquantenaire, Bruxelles
Grand théâtre
Die Arcades du cinquantenaire wurden in nur 8 Monaten von 450, Tag und Nacht arbeitenden Bauarbeitern nach den Plänen des französischen Architekten Charles Girault errichtet.
Das Grand Théâtre de Bordeaux wurde vom Freimaurer Victor Louis erbaut und war Thema zahlreicher Kontroversen. Heute gilt es als Meisterwerk auf Grund seiner Proportionen, die dem Goldenen Schnitt nahe kommen, und ist der ganze Stolz der Bordelais, der Einwohner der Stadt Bordeaux.
Duomo, Milan
Capitole, Toulouse
Als der Herrscher der Stadt 1387 die Bauarbeiten aufnimmt, entscheidet er sich für ein ambitioniertes Projekt. Die Wahl des Materials fällt auf Marmor aus Candoglia und die internationale Gotik beherrscht die architektonischen Formen.
Die Bauarbeiten des Capitole von Toulouse begannen im 17. Jahrhundert und dauert fast 200 Jahre. Heute bieten seine 11.000 Quadratmeter Platz für das Rathaus, das Tourismusbüro und den Tour des Archives.
Eiffelturm, Paris
Panthéon
Jeden Winter schrumpft der Eiffel Tower um 4 bis 8 cm, bevor er im Sommer wieder seine ursprüngliche Größe annimmt.
Doch bei großer Hitze kann die Ausdehnung des Metalls den Neigungswinkel des Turms verändern. Im Jahr 1976 wurde ein Rekord von 18 cm verzeichnet.
Die Kuppel des Pantheons ist von zahlreichen Stellen in Paris sichtbar und verbirgt in Wirklichkeit 3 ineinander geschachtelte Kuppeln:
Die innere Kuppel, mit Kassettendecke und in der Mitte nach oben zu einem Opäum geöffnet, das das Licht eintreten lässt.
Die bemalte, mittlere Kuppel ist durch die Öffnung der inneren Kuppel sichtbar und hält die mehr als 5 Tonnen schwere Laterne aus Stein.
Der Dom, der von außen sichtbar ist, besteht aus Stein und ist mit Blei bedeckt.
Interview
Woher stammt Ihre Inspiration für die neue Serie Epure?
Die Hauptidee ist es mehr als bekannten, sehr häufig fotografierten Bauwerken eine neue Lesart und einen neuen Blick zu bieten.
Die Inspiration zur Fotoserie Epure kam mir als ich „Recomposed by Max Richter: Vivaldi, the
Four Seasons” anhörte. Dabei handelt es sich um eine Neuinterpretation der Vier Jahreszeiten mit manchmal nur feinen Eingriffen, als ob Max Richter lediglich dem Werk des 17. Jahrhunderts lediglich ein wenig Modernität einhauchen wollte. Die Idee diese Absicht auf ein Architekturfotoprojekt zu übertragen erschien mir sofort logisch.
Haben Sie sich die Architekturzeichnungen ausgedacht oder haben sie eine historische Quelle?
Beides: Für diese Serie habe ich die meiste Zeit damit verbracht, die Originalzeichnungen der Architekten und Bauherren zu suchen.
Einige habe ich gefunden, manchmal hatte ich das Glück überaus vollständige Unterlagen zu finden, verfasst von Kunsthistorikern, die das jeweilige Bauwerk in den kleinsten Details behandelten.
Allerdings musste ich wiederum für andere eine Art Retro-Ingenieurskunst an den Tag legen, um die Prinzipien der Fassadenkonstruktion zu finden und die gibt es immer (Quadrate, Kreise, Goldener Schnitt usw...).
Welche Technik verwenden Sie, um die Zeichnungen in das Foto zu integrieren?
Es boten sich mir zwei Techniken:
Die erste und eher traditionelle: Handgefertigte Zeichnungen direkt auf die Abzüge aufbringen, ein wenig wie Christo bei der Herstellung seiner vorbereitenden Skizzen.
Die zweite ist moderner: Hier habe ich alle Skizzen mit einem Tablet und einem Touchpen mit einer Zeichen-App angefertigt.
Diese Methode hat mir wesentlich mehr Flexibilität ermöglicht, um die Striche der Zeichnung von denen der Konstruktion zu unterscheiden.
Welche Botschaft möchten Sie mit der Serie Epure vermitteln?
Ich denke, es ist immer einfach Architektur zu fotografieren, per definitionem bewegt sich ein Bauwerk nicht, man muss daher lediglich den richtigen Augenblick und das richtige Licht abwarten.
Mit meiner Serie Epure möchte ich, dass die Betrachter lernen Architektur genauer anzusehen, ich habe daher einige Schlüsselelemente eingearbeitet, um den Blick zu führen und besser zu verstehen oder zumindest Interesse zu wecken.